Liebe Elke,
Diktate sind als Methode zur Leistungsmessung weitgehend unbrauchbar. Gerade dann, wenn wir Diktate bewerten/benoten, fließen Faktoren mit ein, die bei einigen Schülerinnen und Schülern nicht ihre tatsächliche Rechtschreibkompetenz widerspiegeln (z. B. Stress, Konzentration). Das ist auch der Grund, warum in den Lehrplänen in NRW die Diktate als Instrumente zur Leistungsmessung nicht vorgesehen sind. (Siehe hierzu auch meinen Artikel „Brauchen wir Diktate“, zu finden im Downloadbereich/05-Artikel/01-Sommer-St.)
Die Diagnosediktate sind keine Diktate im herkömmlichen Sinne. Es sind Testtexte mit vergleichbarer Schwierigkeit. Sie sind ein Hilfsmittel (unter anderen), das dazu dient, der Lehrerin und dem Schüler die Lernentwicklung und den aktuellen Stand im Rechtschreiblernprozess aufzuzeigen. Sie sind eine Grundlage für die Beratung der Schülerinnen und Schüler. Und gerade deshalb ist es nicht sinnvoll, diese Diagnosediktate zu benoten.
Viel sinnvoller ist es, die von den Kindern geschriebenen Texte zu bewerten. Eine wichtige Bedingung ist es hierbei, den Kindern zuvor ausreichend Gelegenheit zu geben, ihre Texte rechtschriftlich zu überarbeiten. Siehe hierzu auch die Diskussionen im Forum, z. B. hier oder hier oder hier.
Viele Grüße
Norbert